Es gibt auf der Welt ca 1 Milliarde Menschen, die vom Hunger bedroht sind. Sie müssen mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen. | zurück | |
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Die Armen werden immer ärmer und
die Reichen immer reicher. Besonders die Kinder leiden. Es sterben jährlich
ca 30 Millionen an Hunger. Das kann man in den Berichten der
UN und UNICEFs nachschlagen. Weltbank und IWF sollen sich mehr an der
Armutsbekämpfung beteiligen. Die Weltbank gibt inzwischen
genauso wie die Grameen
Bank Kleinstkredite an Frauen
heraus. Die meisten Armen wissen sehr genau,
wie sie diese Kredite einsetzen müssen, um dem Hunger zu
entkommen.
Der Weltsozialgipfel von Kopenhagen 1995 wollte die Zahl der
Armen bis
2015 um die Hälfte reduzieren. Man ist aber nicht weiter
gekommen
bei diesem Ziel. Die meisten Industriestaaten außer den
Skandinavischen
Ländern und die Niederlande erfüllen ihr Soll von 0,7% des
Bruttosozialproduktes
an Entwicklungshilfe nicht. Man
hat geschätzt,
dass man ungefähr 40 Milliarden Dollar benötigen würde,
um den unmittelbaren Hunger dauerhaft zu beseitigen. Das
sind etwa so
viel, wie die Welt in 14 Tagen für das Militär ausgibt. Auch
sind
es nur 3-4% vom Besitz der 450 Milliardäre der Welt, die ca.
1400 Milliarden
Dollar besitzen. So viel wie 59% der Ärmsten Bevölkerung der
Welt.
Aber das Geld kommt nicht zusammen. Weder von den Staaten,
noch von den Privatleuten.
Die Entwicklungsländer zahlen sogar Netto mehr an Zinsen für
ihre Schulden zurück, als sie an Entwicklungshilfe bekommen. Deshalb
gibt es die Kampagne
Erlassjahr, die sich
schon erfolgreich dafür eingesetzt hat, dass den Ärmsten
Ländern
im Jahre 2000 die Schulden
erlassen wurden. Es
müssen aber noch mehr Ländern die Schulden
erlassen werden. Man hat geschätzt, dass die am höchsten
verschuldeten
Länder Schulden in Höhe der
Kapitalflucht
aus diesen Ländern haben. Die reichen Eliten haben sich in
diesen Ländern an den Krediten des IWF bereichert. Die
Bevölkerung mußte dafür Strukturanpassungsprogramme über
sich ergehen lassen, in denen das Gesundheitssystem
und das Bildungssystem weiter
abgebaut wurden, sowie die Nahrungsmittelpreise stiegen.
Meist kam es dann, wie z.B. in Argentinien 2001 zu
Protestwellen der Bevölkerung, die meist blutig erstickt
wurden. Aber auch in den Industrieländern wächst die Armut.
So sind
in den USA etwa 12 Millionen Kinder vom Hunger bedroht, laut
SecondHarvest.org.
Und das in einem der reichsten Länder der Welt. Die Globalisierung führte laut Noam
Chomsky dazu, dass es immer mehr Ungleichheit zwischen Armen
und Reichen gibt. Das kann man in den meisten Ländern an dem
Arbeitnehmeranteil am Volkseinkommen ablesen, der auch in
Deutschland immer mehr sinkt. Laut dem Human Development Report der UN bekommen Deutsche Kühe mit 3$ Subventionen mehr Geld, als 1 Milliarde Menschen in den Entwicklungsländern, die nur 1$ pro Tag zur Verfügung haben. Das ist skandalös. Die Subventionen in die Landwirtschaft hindern die Entwicklungsländer daran, zu exportieren. Ihre eigenen Bauern kommen unter die Räder der Subventionierten Produkte der Bauern aus der EU und den USA. Und die wollen daran auch so schnell nichts ändern. Sonst heißt es immer offene Märkte für alle, aber wenn es darauf ankommt, dann kneifen die Industrieländer. Das ist fatal für die Armen in den Entwicklungsländern. Die Armen müssen auch an den Entscheidungen, die getroffen werden beteiligt werden. Denn sonst werden sie übergangen. Die Institutionen müssen für eine Partizipation der Armen sorgen. Das ist sehr wichtig. Es Bedarf auch der Rechtssicherheit für Arme. In den Entwicklungsländern haben die Armen meist etwas Besitz, wie eine Wellblechhütte und einen Fernseher. Aber ihr Besitz wird von den Behörden nicht anerkannt. So können ihre Wellblechhütten immer wieder zerstört werden. Wenn man ihnen das Land geben würde, auf dem die Hütte steht, wäre den Armen schon geholfen. Denn dann hätten sie auch Zugang zu Kredit. In vielen Entwicklungsländern hat es keine Landreform gegeben. Das Land ist im Besitz einiger weniger und Millionen haben kein Land. Marktwirtschaftliche Programme zum Landerwerb sind ziemlich gescheitert. Hier muß der Staat eingreifen und eine Landreform durchführen. In Brasielen gibt es die Organisation MST, die unbenutztes Land besetzt. Die meisten Armen schauen nicht lethargisch zu, wie sie verhungern, sondern tun alles, um an Geld zu kommen, um für sich und ihre Familie Nahrung zu kaufen. Besonders Frauen hat man bei der bisherigen Armutsbekämpfung immer vergessen, obwohl sie die meiste Nahrung produzieren. Die Global Marshall Plan Initiative will 10 Jahre lang ca 105 Mrd Dollar bereitstellen, um die Armen Länder zu entwickeln. Das Geld soll durch Sonderziehungsrechte beim IWF, einer Devisenspekulationssteuer (Tobinsteuer), einer weltweiten Handelssteuer und der schon bestehenden Entwicklungshilfe zusammenkommen. Die Initiative will 2008 mit dem Programm beginnen und rührt jetzt die Werbetrommeln. |
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Literatur:
Noam Chomsky, Profit over People -
Neoliberalismus und globale Weltordnung, Hamburg,
Europa-Verlag, 7. Auflage 2002 |
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Ecosia.org | Links: Eldis, große Datenbank zu
Entwicklung und Umwelt |
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Erstellt am 5.04.2003, Version vom 13.10.2017, Johannes
Fangmeyer, GNU-FDL |
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