Home |
Was ist ein Passivhaus? | zurück |
Allgemeine Themen Was ist Nachhaltigkeit? Kernthemen Links Forum Newsletter Impressum Blog |
Passivhäuser sind Häuser, die nur noch in
Notfällen an besonders kalten Tagen mit einer Heizung beheizt werden. Die Heizung
ist eine Wärmepumpe. Damit ist man fast energieautark bei
der Heizung. Ansonsten werden sie
durch die Sonnenstrahlung sowie durch die Abwärme von
Bewohnern und Geräten beheizt. Der gesamte Energieverbrauch
pro Jahr liegt unter 30 kWh/m2/a. Der Heizenergieverbrauch
liegt unter 15 kWh/m2/a, der Warmwasserverbrauch bei 7
kWh/m2/a bei Verwendung einer Solaranlage.
Den Rest teilen sich Lüftungsanlage und elektrische
Hausgeräte und Beleuchtung. Ein solches Passivhaus braucht
während einer Heizperiode nur ca 160 Liter Heizöl. Daher ist
ein Passivhaus auch sehr stark gedämmt. Der k-Wert (heißt
heute U-Wert) der Außenwände, des Daches und des Bodens
sollten unter 0,16 W/m2/K besser bei 0,1 W/m2/K liegen. Um
dies zu erreichen sind 30- 40cm Dämmung der Klasse 040
notwendig. Bei Holzständerbauweise oder Sandwichbauweise der
Wände, müssen die Außenwände nicht dicker sein als normale
Wände in Massivbauweise. Fenster und Türen sollten einen
niedrigen k-Wert (heißt heute U-Wert) von 0,4 W/m2/K haben.
Dies wird durch eine Vierfachverglasung mit Edelgasfüllung
und gedämmten Rahmen erreicht. Wärmebrücken müssen durch
eine geschlossene Wärmedämmung des Hauses vermieden werden.
Besondere Schwachpunkte sind Rolladenkästen, die auch
entfallen können, wenn anders verdunkelt wird, alle
Übergänge von Wand ins Dach, und der Anschluß der
Bodenplatte an die Wand. Zudem muß das Haus winddicht sein,
damit es zu keiner unkontrollierten Belüftung kommt. Die
Lüftung wird kontrolliert durch eine Lüftungsanlage mit
Wärmerückgewinnung oder Wärmepumpe, die die Zuluft vorwärmt.
Der natürliche Luftwechsel sollte unter 0,25/h liegen. Das
Verhältnis von Oberfläche zu Baukörpervolumen sollte
möglichst klein sein. Optimal ist hier ein Iglo. Die
Oberfläche kann aber auch durch Reihenhausbauweise
verkleinert werden. Es gibt mittlerweile Vollholzhäuser, die
gar keine Heizung mehr brauchen und auch keine
Lüftungsanlage.Solch ein Haus ist auch recycelbar.
Um die Sonnestrahlung zu nutzen sind große Fensterflächen nach Süden notwendig. Die Anordnung der Wohnräume hinter der Südfassade, und der Schlafzimmer im hinteren Teil des Hauses ermöglichen ebenfalls Energieeinsparungen. Im Norden ist das unbeheizte Treppenhaus angebracht. Das erste Passivhaus wurde vom Institut Wohnen und Umwelt unter Leitung von Dr. Wolfgang Feist 1995 in Darmstadt Kranischstein errichtet. Das Vorhaben wurde vom hessischen Umweltministerium gefördert. Mittlerweile baut der Darmstädter Unternehmer Folkmer Rasch solche Passivhäuser in Serie. Auch andere Haushersteller wie Isorast und WeberHaus bieten mittlerweile solche Häuser an. Ein ähnliches Haus, ein sogenanntes Null-Energie-Haus bietet die Firma Solar Diamant in Wettringen an. Ein anders Haus ist das Energieautarke Solarhaus des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme in Freiburg. Beim ersten Prototyp lagen die Kosten noch ca 25% über
denen eines normalen Hauses. Aber mit Beginn der
Serienproduktion konnten die Kosten auf normale Höhe
gesenkt werden. Das Energieautarke Solarhaus ist bis jetzt
vor allem wegen der aufwendigen Haustechnik noch
nicht kostengünstig. Beim Null-Energie-Haus der Firma
Solar Diamant, ist der Preis wegen der PV-Anlage auch höher. Bei
jetzigen Passivhäusern kann man die Mehrkosten wegen des
wegfalls der Heizung drücken. Es werden Mehrkosten von ca
6000 Euro angegeben. Die bekommt man aber durch die
geringen Energiekosten wieder herein. Passivhäuser werden
von der KfW gefördert. Voll recycelbar ist jedoch noch
keines dieser Häuser. Recycelingfähig
sind heute vor allem die Wände und das Dach, falls sie aus
nachwachsenden Rohstoffen sind. Bei den elektrischen
Leitungen und den sanitären Installationen sind immer
Kunststoffe beteiligt, die nur schwer wiederzuverwenden
oder zu recyceln sind. Fenster und Türen aus Holz sind recycelbar oder wiederverwendbar.
Mittlerweile gibt es Firmen, die Baustoffe und ganze
Häuser aus demontierten Altbauten anbieten. Allerdings
noch nicht als Passivhäuser sondern in
Niedrig-Energie-Bauweise. Wegen der starken Dämmung liegen die
Innenwandtemperaturen bei ca 19,5 °C und strahlen
behagliche Wärme ab. Es ist angenehmer, in einem solchen
Haus zu wohnen. Man ist auch definitiv weniger erkrankt an
Schupfen und Grippe. Als weiterer Vorteil kann gelten,
dass die Heizungsanlage wegfällt. Dadurch entfallen auch
die Luftzirkulationen durch die Heizkörper oder die
Fußbodenheizung. Durch die kontrollierte Lüftung ist das
Haus fast staubfrei. Man muß also weniger putzen. Das hat
auch Vorteile für die Atemwege. Die Baustoffe für das Passivhaus sollten aus der Umgebung
stammen, um die Transportwege zu verkürzen und die
Wirtschaft vor Ort zu stärken. Vielleicht gibt es noch
Leute, die Lehm vermauern können im Ort. Holz sollte aus
heimischen Wäldern in der Gegend stammen. |
![]() |
Literatur:
Das Passivhaus, Dr. Wolgang Feist, Verlag Das Beispiel, 1996 Das recycling-fähige Haus vom Katalyse Institut Stahl, Goetzberger, Voss, Das Energieautarke Solarhaus -
Mit der Sonne wohnen, Heidelberg, Verlag C.F. Müller, 1.
Auflage 1997 ISBN: 3-7880-7513-9 |
||
Ecosia.org | Weitere Informationen:
Passivhaus: Institut Wohnen und Umwelt (IWU) Annastraße 15 64285 Darmstadt Telefon 06151-2904-0 isorast GmbH , Postfach 1164, 65219 Taunusstein Tel.: 06128-71098 Fax 06128-73823 WeberHaus 77866 Rheinau-Linx Tel.: 07853-83-0 Passivhaus-Institut (Dr. Wolfgang Feist), Steubenstraße 12, 64293 Darmstadt Tel.: 06151-826990 Rasch + Partner, Steubenstraße 12, 64293 Darmstadt, Fax 06151-86148 Solar Diamant System GmbH (Buderus) Prozessionsweg 10 48493 Wettringen Tel.: 02557/7086-89, Fax 02557/1490 Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, Oltmannstraße 22,79100 Freiburg/i. Brg. Tel 0761/4588-0, Fax 0761-4588-100 weitere Anbieter sind: Passiv-Haus.de, Architekt Hanisch Informationen über ökologische Baustoffe gibt es auch bei der Öko-Test Zeitschrift Öko-Haus. Dort kann man auch Bezugsquellen bekommen. Sonst suchen Sie bitte in den Suchmaschinen mit ökologische Baustoffe. Ein Haus aus Vollholz in Passivhausbauweise von Erwin
Thoma. Mit Cradle to Cradle Zertifikat. www.thoma.at. |
|
Recycling-fähiges Haus:
Ministerium für Bauen und Wohnen NRW, Elisabethstraße 5-11, 40217 Düsseldorf Katalyse e.V., Weinsbergstraße 190, 50825 Köln, Fax 0221-545338 M. Blöcher Baustoff-Recycling GmbH, Entruper Weg 273, 32657 Lemgo/Entrup, Tel.: 05261/13880, Fax 05261/16461
|
||
erstellt am 24.10.1997, Version vom 13.06.2025, Johannes
Fangmeyer, GNU-FDL |
Top Zurück |