Newsletter Nr 10
von www.nachhaltig-leben.de
vom 26.November 2004
Inhalt:
1. Nachträgliche Wärmedämmung
2. Agrarwende
1. Nachträgliche Wärmedämmung
Ich selbst habe 1995 eine nachträgliche Kerndämmung
mit Steinwolle-Einblasung bei unserem Haus vorgenommen. Es ist nicht nur wärmer
in unserem Haus geworden, sondern auch leiser, denn die Dämmung schützt
auch vor Lärm. Ich spare vorsichtig geschätzt ungefähr 6000
kWh Gas pro Jahr ein. Das sind bei 3,7 Cent/kWh Gaspreis etwa 222 Euro im
Jahr. Gekostet hat die ganze Sache damals ungefähr 5225 DM. Ich bekomme
die Investition also in ca 12 Jahren wieder rein. Damit spare ich pro Jahr
ca 1,26 Tonnen CO2 ein. Das war es mir Wert. Das Haus wird auch länger
halten als 12 Jahre. Die Wände sind jetzt auch an der Oberfläche
wesentlich wärmer und es ist behaglicher im Haus. Dadurch ist man auch
weniger krank.
2. Agrarwende
Wir brauchen dringend eine Agrarwende, denn die giftige
Agrarchemie zerstört den Boden und vergiftet unser Trinkwasser. Der Energieverbrauch
der konventionellen Landwirtschaft ist auch bedeutend höher, weil die
Herstellung von Kunstdünger und Agrarchemie sehr Energieintensiv ist.
Durch die ökologische Landwirtschaft könnten auch neue Arbeistplätze
entstehen, weil die ökologische Landwirtschaft arbeitsintensiver ist.
Es müssen nämlich Unkraut gehackt und manuell geerntet werden. Man
wirft dem ökologischen Landbau vor, dass er nicht alle Deutschen ernähren
könnte. Doch das trifft nicht zu. Der ökologische Landbau erntet
zwar etwas weniger als die konventionelle Landwirtschaft, aber es gab in
den letzten Jahren bedeutende Ertragssteigerungen beim ökologischen Landbau.
Die Summe der Überschüsse und der Flächenstilllegungen gleicht
den Minderertrag der ökologischen Landwirtschaft bei weitem auf. Viel
Geld mußte die EU in die Beseitung der BSE-Krise und der Maul- und
Klauenseuche stecken. Auch werden die Kosten der Trinkwasseraufbereitung nicht
den konventionellen Landwirten zugeschrieben. Ökologisch erzeugte Nahrungsmittel
müssen etwas teurer sein, weil diese Landwirte diese Kosten mit einbeziehen.
Im Schnitt, so hat das Öko-Institut festgestellt sind ökologische
Lebensmittel etwa 8% teuerer als konventionell erzeugte Lebensmittel. Doch
wenn man etwas weniger Fleisch ißt, kann man diese Mehrkosten ausgleichen.
Ganzheitlich betrachtet kommt uns die ökologische Landwirtschaft allemal
billiger als die konventionelle. Zusätzlich könnten Bauern Energiewirte
werden, wenn sie Biomasse für die Energierzeugung und als Nachwachsende
Rohstoffe anbauen. Teilweise wird schon Raps zur Erzeugung von Biodiesel
aus RME angebaut. Eine vielversprechende Pflanze ist auch das Chinaschilfgras,
denn es bindet als C4 Pflanze wesentlich mehr Kohlenstoff als heimische C3
Pflanzen. Man rechnet damit, dass man ca 15% des heutigen Energieverbrauchs
mit Bimasse decken könnte.
Für die Gesundheit sind die ökologisch erzeugten Nahrungsmittel
sehr gut. Man rechnet damit, dass über 100 Mrd Euro Krankheitskosten
durch die Ernährung verursacht sind. Bauern müssen wieder Lebens-mittel
herstellen.
Auch für die Nachhaltigkeit ist die Agrarwende dringend notwendig, denn
der Energieverbrauch der konventionellen Landwirtschaft ist zu hoch und der
Boden und das Grundwasser werden durch giftige Pflanzenschutzmittel beeinträchtigt.
Auch müssen Tiere Artgerecht gehalten werden, was bei der heute üblichen
Massentierhaltung nicht möglich ist. Wir haben eine Verantwortung für
die Tiere. Die meisten Biobauern haben ein höheres Einkommen, als die
konventionell arbeitenden Bauern.
Es ist aber nötig, bei den Verbrauchern für Biolebensmittel zu
werben, damit die Nachfrage steigt und immer mehr Landwirte umstellen können.
Man könnte einen Teil der riesigen Subventionen für die konventionelle
Landwirtschaft für die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft
umwidmen. Damit wäre allen gedient.