Newsletter Nr 9
 von www.nachhaltig-leben.de
vom 3.November 2004


Die russische Duma hat das Kioto-Protokoll ratifiziert. Damit kann es bald in Kraft treten. Nur noch die USA sind nicht dem Kioto-Protokoll beigetreten. Vielleicht ändert sich das nach der Wahl in den USA.

Inhalt:
1. Langlebige Produkte
2. Global Marshall Plan

1. Langlebige Produkte

Ein Rasenmäher wird im Jahr höchstens 30 bis 40 Stunden benutzt. In zehn Jahren wären das 300 bis 400 Stunden. Dann wird der Rasenmäher weggeworfen. Es müßte doch Möglichkeiten geben, den Rasenmäher intensiver zu nutzen, wenn man ihn mit mehreren Personen zusammen anschaffen würde. Dann gäbe es auch noch gesellige Treffen beim aushandeln der Mäzeiten des Rasenmäherkollektivs. Man könnte den Rasenmäher auch ausleihen bzw. mieten in einem Mietshop. Es müssen einfach Nutzungsstrategien entwickelt werden, die eine intensivere Nutzung von vielen Produkten ermöglichen. Dafür müssen auch die Produkte ein langlebiges Design und Technik haben. Die Lebensdauer der Geräte muß verlängert werden. Und sie müssen leicht demontierbar und für die Zukunft auch aufrüstbar gebaut werden. Davon sind wir aber noch weit entfernt. Dadurch könnten Arbeitsplätze im Bereich Reparatur und Wiederverwendung entstehen. Es fallen dann natürlich auch Arbeitsplätze in der Produktion weg. Viele der heutigen Billigangebote sind für den Abfall konstruiert. Sie halten nicht lange und lassen sich meist auch nicht mehr reparieren. Es muß aber mehr Resourceneffizienz entwickelt werden, weil wir so nicht weiter wirtschaften können.


2. Global Marshall Plan

Es gibt eine Global Marshall Plan Initiative, die sich dafür einsetzt, die Armut auf der Welt zu bekämpfen. Sie wurde von Professor Rademacher ins Leben gerufen und wird von zahlreichen bekannten Persönlichkeiten unterstützt. Der globale Marshallplan soll von 2008 bis 20015 greifen und die Lebensbedingungen vor allem der Entwicklungsländer verbessern. Dafür sind in diesem Zeitraum ca 105 Mrd US Dollar pro Jahr notwendig. Man weiß auch, wie man diese Geld investieren muß. Ein Teil, ca. 50 Mrd Dollar kommt aus der bisherigen Entwicklungshilfe. Es sollen Sonderziehungsrechte der Entwicklungsländer beim Internationalen Währungsfond geschaffen werden. Es soll auch eine Tobinsteuer mit 0,1% Belastung auf internationale Finanztransaktionen geben. Und es soll eine globale minimale Handelssteuer geben. So erhofft man das Geld zusammenzubekommen. Es soll eine öko-soziale Marktwirtschaft geschaffen werden in denen der WTO ökologische und soziale Leitplanken eingezogen werden. Weitere Informationen gibt es unter www.globalmarshallplan.org. Ich halte das für eine sinnvolle Initiative.