Newsletter Nr 8
 des Büros für nachhaltige Lebensweise
vom 28. September 2004


Das Gentechnik-Gesetz hängt im Bundesrat fest. Die Opposition will die Haftungsregelung für die Gentechnik-Ausbringer kippen. Durch diese Haftungsregelung können Biobauern gegen Gentechnik-Bauern klagen, wenn die die Ernte verunreinigen.

Inhalt:
1. Egoismus, Habgier und Neid
2. Waldsterben

1. Egoismus, Habgier und Neid

Unsere Gesellschaft beruht auf Egoismus, Habgier und Neid. Adam Smith sagt, dass durch den Egoismus der Einzelmenschen, die nur zu ihrem Vorteil handeln der allgemeine Wohlstand entseht. Das ist ein Grundsatz der Marktwirtschaft und des Kapitalismus. Im Mittelalter war der Egoismus der Menschen noch verpönt und durch Kirche und Gilden noch stark beschränkt worden. Auch beruht unser Kapitalismus auf Habgier. Die Reichen wollen ihren Reichtum immer noch vermehren. Die weniger Glücklichen sind meist neidisch auch die Reicheren. Das ganze System beruht auf immerwährendem Wachstum. Gandhi sagte, die Erde hätte genug für aller Menschen Bedürfnisse, aber zu wenig für eines Menschen Habgier. Auf einem begrenzten Planeten kann immerwährendes Wachstum nur zur Selbstzerstörung führen. Im Moment haben China und Indien großes Wirtschaftswachstum. Aber man weiß auch, dass nicht alle Menschen wie die Industriestaaten leben können. Die Erde hat nicht genug Resourcen für diesen verschwenderischen Lebensstil. Ebenso wird zuviel CO2 emittiert und es gibt zu viel Abfall. Die Verantwortlichen scheinen diese Tatsaschen zu verdrängen. Es ist also nur eine Frage der Zeit, wann die Erde diese Belastung nicht mehr aushält. Also müßten wir unsere Bedürfnisse herunterschrauben. Vor allen in den Industrieländern. Es gibt einige Alternativen zu dem Kapitalismus, den wir betreiben. Die einzigen nachhaltigen Gesellschaften der Erde, die indigenen Völker betreiben Subsistenzwirtschaft und verschenken überschüsse. Sie sind nicht gezwungen, zu wachsen. Auch halten sie meist ihre Bevölkerungszahl stabil und erträglich für das Land auf dem sie leben. Wir können nicht in diese Zeit zurück, wohl aber könnten wir Elemente ihrer Lebensweise übernehmen. Auch gibt es den Vorschlag eines zinslosen Geldes, das durch eine Umlaufsicherung vor dem Horten von Geld bewahrt. Dieses Geld zwingt die Wirtschaft nicht mehr zu wachsen. Die Wirtschaftswissenschaften machen keinen Unterschied zwischen nachwachsenden Rohstoffen und nicht erneuerbaren Rohstoffen. Doch beim Verbrauch von nicht erneuerbaren Rohstoffen leben wir vom Naturkapital. Das ist nicht nachhaltig. Nicht erneuerbare Rohstoffe müßten durch eine Ökosteuer drastisch verteuert werden. In Ansätzen gibt es diese Ökosteuer schon bei der Energie. Es muß endlich eine Wende eingeleitet werden. Die Hierrarchie der Gesellschaft muß abgebaut werden. Wir müssen endlich zu einer nachhaltigen Gesellschaftsform kommen, in der die Reichtümer nicht so ungleichmäßig verteilt sind. Heute besitzen die 435 reichsten Menschen der Welt so viel, wie 50% der Ärmsten. Das kann nicht gerecht sein.

2. Waldsterben
Das Waldsterben ist kein Thema mehr in der Öffentlichkeit. Dabei stirbt der Wald immer weiter. 69% des Waldes sind krank. 90% der Waldböden sind stark versauert. Schuld daran sind vor allem die Emissionen aus dem Verkehr und der Massentierhaltung. Vor allem die Bodenversauerung könnte gefährlich werden. Kalken hilft nicht immer und hat auch negative Auswirkungen auf die Wurzeln bzw. die Wurzelpilze. Was kann man gegen die Verdrängung der Gesellschaft machen? Laut der neuen Erhebung über das Umweltbewußtsein ist Umwelt immer noch ein Thema. Die Menschen in Deutschland sind gut informiert. Woran es hapert, ist die Umsetzung. Das Umweltbewußtsein ist hoch, aber es werden kaum Nahrungsmittel aus ökologischem Anbau gekauft oder weniger Auto gefahren. Das scheint auch für das nicht handeln beim Waldsterben so zu sein. Dafür müßte man weniger Auto fahren und die Massentierhaltung einschränken. Das könnte durch den vermehrten Absatz von Bio-Nahrungsmitteln geschehen und durch weniger Verbrauch von Auto-Treibstoff. Robin Wood will eine Kampagne zum Waldsterben starten. Vielleicht können Sie ja diese Kampagne unterstützen.